Ich habe mir die hoch auflösenden Pressefotos heruntergeladen. Es sind Teile der Wettbewerbspräsentation von Herzog & de Neuron darunter - ausgerechnet die Seite, in der die Ziegelstruktur näher erklärt wird, fehlt.
Es gibt aber eine Zeichnung, die ganz aufschlussreich ist. Offenbar sollen die Wände und das Dach die gleiche lichtdurchlässige Ziegelstruktur erhalten. Sogar das Bodenpflaster um das Gebäude herum (!) wird aus den selben Ziegeln bestehen. Es handelt sich um die gleichen Ziegel, die auch bei der Matthäuskirche verwendet wurden - das könnte einen interessanten Effekt ergeben. Letzten Endes steht und fällt alles mit der Ausführungsqualität: auch Chipperfield hat im Neuen Museum keine teuren Materialien, sondern Beton, der jedoch so fein und perfekt verarbeitet ist, dass die Wirkung exquisit ist. Wie wichtig diese Qualität für die Wahrnehmung der Kunstwerke ist, sieht man an der Gemäldegalerie: sie sieht aus wie ein x-beliebiges westdeutsches Schulzentrum - das schafft einfach keinen würdigen Rahmen für die ausgestellten Werke, die immerhin zu den wichtigsten der Kunstgeschichte gehören. Wie gesagt hoffe ich, dass die Verantwortlichen jetzt den Schwung finden, diese grauenhafte schiefe Ebene (das "Piazetta" zu nennen, ist der blanke Hohn) und ultra-banale Eingangssituation an der Gemäldegalerie in Angriff zu nehmen.