Die Nord- und die Ostseite gefällt mir ganz gut.
Mit der Einbuchtung für die 150 jährige Plantane, dem großen Tor und den Fensterfronten in Richtung zur neuen Nationalgalerie könnte der Platz davor mit St. Matthäus gut funktionieren. Optisch finde ich die Westfassade auch ganz ansprechend. Sie wirkt mit den Fensterreihen und dem Restaurant am Plantanenhof abwechslungsreich und für mich auch einladend.
© Herzog & de Meuron
Die Nordfassade hin zur Philharmonie mit dem Treppenaufgang, Trrasse und dem zentral dazwischen liegenden Betonkubus finde ich auch gelungen und abwechslungsreich, angenehm vom Material und Farben. Und auch die Schrägdachform mag ich ganz gerne.
Ich bin oft im Chiemgau und in der Schweiz und die Assoziation mit einer Scheune oder einem Stall, wie sie dort oft zu finden sind, legt der Bau nahe, durch die Tore, das Material und die Form. Ich sehe das aber als Stärke des Baus, und an Aldi- oder Lidl-Discounter denke ich weniger, da zwar die Form oft ähnlich ist, aber mehr dann auch nicht.
© Herzog & de Meuron
Die Vereinfachung der Fassade macht das ganze strenger und meiner Meinung nach verliert der Bau dadurch einiges von seinem Reiz. Dies gilt vor allem für die Südfassade, die nun gegenüber der Neuen Nationalgalerie recht abweisend wirkt. Und auch die Ostfassade macht einen eher tristen Eindruck.
Ein Vorteil der vereinfachten Fassade könnte sein, dass sie weniger Flächen für eine Verschmutzung bietet. Optisch verliert das Gebäude dadurch.
© Herzog & de Meuron
Das Gebäude wird überwiegend die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigen, auch wenn einige Säle für die erste Hälfte zur Verfügung stehen sollen. Wenn es dann die unterirdische Verbindung zur Neuen Nationalgalerie gibt und die beiden Häuser zusammen als ein gemeinsames Museum agieren können, kann man sich auf eine großartige Schau der Kunst des letzten Jahrhundets freuen.
Zugleich sind auch regelmäßige Wechselausstellungen in der Neuen Nationalgalerie geplant.