Sehr enttäuschend und langweilig wie ich finde. Ich hoffe es wirkt am Ende besser, als zumindest auf dieser Visu.
 
Das ist so typisch Berlin .... bloß keine unnötigen Ecken und Kanten. Gegen alle Regeln der Ästhetik.
Welche Argumente überzeugen die Jury bei dem Mist?
Es kann mir keiner erzählen, dass das der beste Entwurf sein soll!
 
Können sie demnächst Schützenfeste oder Oktoberfeste drin feiern aber kein Museum der " Moderne " daraus machen. Absolut unverständlich wie man sich für so ein Bauernhofoptik Entwurf entscheiden kann.
 
Das Konzept ist interessant, denn es ist im Grunde eine überdachte Wegkreuzung. Unter dem Dach kreuzt sich ein Weg zwischen Philharmonie und Nationalgalerie sowie zwischen der Staatsbibliothek und der Gemäldegalerie. Damit löst der Entwurf eines der größten Probleme des vermaledeiten Kulturforums - und das ist ehrlich gesagt weit mehr, als ich erwartet hätte.
Die zentrale Halle sieht einladend aus - damit bekommt diese städtebauliche Katastrophe plötzlich einen Schwerpunkt mit Aufenthaltsqualität. Der BDA hat meiner Meinung nach völlig zu Recht im Vorfeld gegen den Wettbewerb protestiert, weil sich Partzinger und Grütters davor gedrückt haben die eigentlichen Probleme des Kulturforums zu lösen: Nämlich das städtebauliche Gesamtkonzept und die zukünftige Rolle der Gemäldegalerie (deren Sammlung eigentlich in einen Neubau neben das Bode-Museum ziehen sollte) und des Kunstgewerbemuseums. Herzog & de Meuron haben in ihrem Entwurf ausgerechnet die eigentlich vom Wettbewerb ausgeklammerte Frage nach der stadträumlichen Organisation beantwortet.
Nun bin ich krankhaft optimistisch und hoffe, dass die Entscheidung für den HdM-Neubau den Verantwortlichen vielleicht jetzt doch so beflügelt und motiviert, sich zumindest der städtebaulichen Situation "drumherum" zu widmen. Der Entwurf der "Wegkreuzung" schreit ja geradezu danach, endlich die schon lange geforderte Durchwegung der Staatsbibliothek durchzusetzen: Dann könnte man vom Potsdamer Platz (wie schon von Renzo Piano geplant) schnurstracks durch die Staatsbibliothek hindurch und dann durch das neue Museum der Moderne marschieren, bis vor die Gemäldegalerie. Das wäre doch fantastisch! Leider hatte die Leitung der Staatsbibliothek vor Jahren die Durchwegung abgelehnt, mit der Begründung, das wäre "unnötig" und würde nur die Organisation stören. Jetzt sollte sich Partzinger mal einen Ruck geben und die Durchwegung durchsetzen.
 
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Danke für deinen ausführlichen Beitrag. Ich denke auch, dass das Projekt durch seine verbindene Art als Forum in der Mitte des Kulturforums eine Bereicherung werden kann.
Auch mir kam zuerst die Vorstellung eines Pferdestalls, doch wird man auch abwarten müssen, wie die konkrete Fassadengestaltung am Ende aussehen wird.
Für 200 Mio € bei einem derartig flachen Bau erhoffe ich mir eine hohe Qualität.
Das Baunetz berichtet im übrigen auch vom Entschluss.
Der 2. Preis ging demnach an Lundgaard & Tranberg Arkitekter und Schønherr Architekten, der 3. Preis an Bruno Fioretti Marquez Architekten und capatti staubach Landschaftsarchitekten.
Der OMA-Entwurf hat unter anderem eine Anerkennung erhalten.

Bis 2021 soll das neue Museum nun also realisiert werden. Ich bin gespannt. :)
 
Ich habe mir die hoch auflösenden Pressefotos heruntergeladen. Es sind Teile der Wettbewerbspräsentation von Herzog & de Neuron darunter - ausgerechnet die Seite, in der die Ziegelstruktur näher erklärt wird, fehlt.
Es gibt aber eine Zeichnung, die ganz aufschlussreich ist. Offenbar sollen die Wände und das Dach die gleiche lichtdurchlässige Ziegelstruktur erhalten. Sogar das Bodenpflaster um das Gebäude herum (!) wird aus den selben Ziegeln bestehen. Es handelt sich um die gleichen Ziegel, die auch bei der Matthäuskirche verwendet wurden - das könnte einen interessanten Effekt ergeben. Letzten Endes steht und fällt alles mit der Ausführungsqualität: auch Chipperfield hat im Neuen Museum keine teuren Materialien, sondern Beton, der jedoch so fein und perfekt verarbeitet ist, dass die Wirkung exquisit ist. Wie wichtig diese Qualität für die Wahrnehmung der Kunstwerke ist, sieht man an der Gemäldegalerie: sie sieht aus wie ein x-beliebiges westdeutsches Schulzentrum - das schafft einfach keinen würdigen Rahmen für die ausgestellten Werke, die immerhin zu den wichtigsten der Kunstgeschichte gehören. Wie gesagt hoffe ich, dass die Verantwortlichen jetzt den Schwung finden, diese grauenhafte schiefe Ebene (das "Piazetta" zu nennen, ist der blanke Hohn) und ultra-banale Eingangssituation an der Gemäldegalerie in Angriff zu nehmen.
 
Ich war erst mal auch nicht so begeistert. Die Visualisierung des Innenraums überzeugt mich durchaus. Nur von außen kann ich mich nicht so recht damit anfreunden. Ich lasse mich als alter Optimist gerne eines Besseren belehren. :)
 
Im Deutschlandradio Kultur spricht Architekt Braunfels sogar vom "größten Aldi von Berlin". Das Medienecho war in der Tat nicht sonderlich positiv.

Der OMA-Entwurf erscheint mir z.B. auch durchaus ansprechend.

oma-museum-der-moderrsx1b.jpeg

(C) OMA Architekten
 
"Bloß nicht aufallen"

Hier, auf der Seite der Nationalgalerie, gibt es ein Video mit den Modellen von allen 460 Teilnehmern aus dem Ideenwettbewerb.
Die Leitidee "nicht aufallen" sticht klar hervor und wird von den meisten eingehalten, doch gibt es auch interessante Modelle, die dem ein wenig entgegenwirkten und, anstatt sich respektvoll unterzuordnen, eigene Akzente setzen.
Ich hätte mir hier schon mehr Monumentalität gewünscht (Obwohl das eine Riesenscheune auch irgendwo ist ;) )


Herzog und de Meuron haben sich einfach perfekt an das gehalten was gefordert wurde. Der geforderte Respekt gegenüber der glanzvollen Umgebung ist eindeutg vorhanden und das städtebauliche Problem ist man angegangen. Wie der Bericht der "Welt" schon meinte ... Sie wissen wie man Wettbewerbe gewinnt.
Bei der Schlichtheit der Scheune kommt es dann auf die Kleinigkeiten und Details an, wie die Fassade. Die kann bei der möglichen Investitionssumme ja auch mal ein wenig aufwendiger und qualitativ hochwertiger sein, wie Ludwig schon anmerkte.
 
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Heute Abend um 18 Uhr findet eine Eröffnungsveranstaltung für die Ausstellung aller 40 eingereichten Entwürfe am Kulturforum statt. Offenbar können diese von Di-Fr von 10-18 Uhr, Donnerstags sogar bis 20 Uhr und am Wochenende von 11 bis 18 Uhr angesehen werden.
 
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