Marx-Engels-Forum - Marienviertel

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Vielleicht waren wir bei der gleichen Veranstaltung, deine Wertung ist aber sehr speziell. Warum sollte ein "Herr aus Hamburg" extra vorbeikommen, um historische Bebauung zu verhindern? Wie willst du "die Berliner" außer über einen Volksentscheid heranziehen, wobei selbst da vor allem die Pro- & Contra-Fraktion teilnimmt? Warum sind es "Gestalten" und nicht Büger:innen, die sich nun einmal bemüßigt gefühlt haben, daran teilzunehmen? Muss man diese wirklich abwerten?

All das klingt doch einfach nur danach, dass du vom Ergebnis enttäuscht warst bzw. Partizipation generell ablehnst - Denn dein Fazit kann man letztlich über jedes Bürger:innenbeteiligung ziehen. Es gibt nie die eine "richtige" und repräsentative Bevölkerungsgruppe, die an solchen Versammlungen teilnehmen kann.
Ganz unabhängig von diesem speziellen Fall: Es gibt doch auch Initiativen, die eine historische Bebauung wünschen, Renderings erstellen, Pläne zeichnen. Entweder finden diese Zuspruch und auch - z.B. durch besagten Volksentscheid - eine Mehrheit oder die Senatsverwaltung und der Bezirk behalten das Heft in der Hand, geführt von Staatssekräter:innen, die vom demokratisch gewählten Parlament bzw. dessen Regierung mandatiert worden sind.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass solch ein Volksentscheid in der ersten Stufe 20.000 Unterschriften erhält, aber dann muss a) das Konzept stimmen (also günstig, trotzdem überzeugend und mehrheitsfähig) und b) muss man trotzdem damit rechnen, dass es am Ende scheitert oder die Mehrheit der Bevölkerung dagegen stimmt. So läuft es nun einmal, ob es dir/mir nun passt oder nicht.
 
Es war nun einmal so. Warum der Mann aus Hamburg gekommen ist um seine Meinung dort kund zu tun, musst du ihn selbst fragen. "Gestalten" ist provokant formuliert aber trifft es für mich aus mehreren Gründen. Und nein ich bin kein Vertreter des Vereins Historische Mitte und deswegen enttäuscht. Enttäuscht war ich, dass das Ganze eine Pseudo-Bürgerbeteiligung war und von Anfang an einige wenige Informierte hier die Richtung angegeben haben. Zugegeben ist es sicherlich nicht leicht eine gewisse repräsentative Masse zu erreichen und vor allem zu aktivieren etwas zu tun. Trotzdem war die "Ausbeute" des Ganzen so verschwindend gering, dass man anstatt das nun als Ergebnis anzusehen, eher das eigene Konzept hinterfragen hätte müssen. So bleibt der fade Beigeschmack, dass nur sehr Interssierte überhaupt wussten, dass man Online abstimmen kann und das ist der Punkt. Es ist keine Entscheidung der Berliner gewesen, auf Grund der geringen Resonanz von einer Hand voll Menschen. Dass es an andere Stelle besser klappt oder es theoretische Möglichkeiten gibt ist klar. Diese Aktion war eben weit davon entfernt 20.000 Unterschriften/Rückmeldungen oder ähnliches zu generieren. Daher bleibe ich dabei, bei dem was ich aufgeführt habe.
 
Sei mal dahingestellt wie es genau war. Ich gehe davon aus, dass niemand in der Stadtverwaltung ernsthaft meinte die wenigen Beteiligten seien ein authentisches Abbild der gesamtberliner Meinung. Aber es lässt sich halt gut als politische Rechtfertigung anführen. So funktioniert halt politische Kommunikation.
 
Aktueller Planungsstand

Am Dienstag den 02. Juli 24 wurden von der Verkehrssenatorin Ute Bonde, Grün Berlin und
dem Landschaftsplanungsbüro RMP Lenzen Details zum aktuellen Planungsstand vorgestellt.

Die Finanzierung für den ersten Bauabschnitt ist gesichert.

Obwohl die Verkehrsplanung nicht Bestandteil der Präsentation war, erkennt man bei den
neuen Visualisierungen einen deutlichen Rückbau der Spandauer Straße, das könnten begrünte Tramgleise sein:

Visualisierung alt:

Rathausforum6alt.jpg


Bei der neuen Visualisierung ist es ein durchgehender Freiraum:

Rathausforum5.png



Beim Spreeufer werden Granitplatten vom Gendarmenmarkt wiederverwendet, die
Treppe zur Spree wird durchgrünt und es gibt einen Wassernebel:

Rathausforum1.jpg


Die Marx-Engels-Gruppe bleibt in einem durchgrünten Rondell.

Der Spielplatz Nikolaiviertel bekommt drei runde Klettergerüste, die an die Kugel des
Fernsehturms erinnern sollen:

Rathausforum3.jpg


Am Platz vor dem Roten Rathaus wird es ein 45 cm hohes Podest für Redner geben.
Der Bereich vor dem Roten Rathaus:

Rathausforum2.jpg

Alle Bilder © RMP Stephan Lenzen

Ab sofort wird es für alle Interessierten einen Infocontainer, die sogenannte "Schaustelle", geben.
Die Schaustelle befindet sind an der Spandauer Straße südlich des Neptunbrunnens.

Der weitere Zeitplan:

- im Sommer starten archäologische Grabungen am ehemaligen Hohen Steinweg
- im Winter 24 beginnen bauvorbereitende Maßnahmen
- Anfang 2025 wird das Spreeufer umgestaltet, die Umgestaltung soll 2030 beendet sein.

Quellen:
https://gruen-berlin.de/presse…rums-in-berlin-mitte-2407
https://www.morgenpost.de/bezi…ils-zum-rathausforum.html
 
Hier kann man sich natürlich wunderbar drüber streiten. Ich neige auch dazu, dass das Ganze eher ein poltisch-grünes Bullerbü mitten in Berlin werden soll. Die Realität wird eine andere sein, ich wage mal eine (nicht ganz ernst gemeinte) Prognose:
Ungepflegte Rasenflächen, Müll, Hundekot und Touristen die sich wundern warum sie sich vom roten Steinklotz vor dem Schloss nun auch noch auf einen weißen Steinklotz setzen sollen (Der vermutlich mit diversen Tags verschmiert ist). Der Spielplatz ist nach 1 Jahr wegen Sicherheitsbedenken gesperrt, genau wie der Wassernebel aus Kostengründen, die Bäume, die tatsächlich gepflanzt wurden, vermissen Pflege und Wasser.. Das Podest vor dem Rathaus wird eingezäunt, da sich zunehmend radikale Gruppen dort versammeln und dem Bürgermeister ins Fenster schreien (Lärmbelästigung) usw. usw. usw. Und am Ende freuen sich alle, denn jenau dit is Berlin! :D
 
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