Wer einer vergangenen Zeit mit Prunkbauten nachweint, verdrängt oder akzeptiert, wie elend es dem allergrößten Teil der Bevölkerung ging, damit sich einige wenige solchen Prunk leisten konnten. In dem Fall eben die Kinder der wenigen reichen und mächtigen. Es gibt interessante Führungen durch das Rollbergviertel und die Karl-Marx-Straße darüber, wie die Leute in zig Hinterhöfen in kleinen schimmeligen und völlig überbelegten Löchern hausen mussten. Auch das Märkische Museum weiß da einiges zu berichten - ich kann das nur empfehlen.
Wer dann solche Bauten auch heute noch fordert, der will nichts anderes oder versteht nicht, dass es eben nicht für alle reicht, um im Prunk zu leben. Daher bin ich auch stets gespaltener Meinung, wenn besonders luxuriöse Bauten geplant werden. Gerade bei Schulbauten finde ich es wichtig, dass möglichst auf soziale Ausdifferenzierung verzichtet wird. Wir können ja froh sein, wenn die Schulen nicht zusammenfallen - geschweige denn solche kleinen Schlösser für alle zu bauen.
Insofern halte ich den Entwurf für recht ansehnlich.