Ich habe mir den Livestream zur Eröffnung auch angeschaut und war etwas enttäuscht, da der Lufthansa- und der Easyjet- Airbus nacheinander auf der jetzigen Nordbahn landeten. Ein fliegeraffiner Freund hoffte auf eine Parallellandung beider Maschinen auf der jetzigen Nord- und Südbahn gleichzeitig. Das war etwas schade.
Der Flughafen soll ja technisch gesehen wie zwei eigenständige Flughäfen mit zwei unabhängigen Start-Landebahnen funktionieren. Das wäre also ein echter Beweis der Fähigkeiten gewesen.
Ist da noch mal was schief gegangen?
Geplant war, dass beide Maschinen etwa gleichzeitig am BER aufsetzen. Ein Airbus auf der Nordbahn, ein Airbus auf der Südbahn.
Dass sich heute gegen eine Parrallellandung entschieden wurde, war ganz sicher auch dem Wetter geschuldet, denn 1. lag die Wolkenuntergrenze bei etwa 1000ft (ca. 330 Meter) und 2. ist es wichtig, dass sich beide Maschinen für das richtige Timing hätten sehen müssen.
Eine sehr wichtige Bedingung die von Nöten gewesen wäre bei schlechtem Wetter, aber heute an der Südbahn (Runway 07R/25L) noch nicht zur Verfügung stand, ist ein funktionierendes ILS. Das ILS (deutsch: Instrumenten-Lande-System;
engl.: instrument landing system) zeigt den Piloten im Cockpit den perfekten Gleitpfad und Gleitwinkel zum Aufsetzpunkt (
touch down zone) auf der Landebahn an.
Für die geplante Landung auf der Südbahn, lag nur eine Ausnahmegenehmigung für einen Sichtanflug vor, da die Südbahn offiziel erst am 4. November in Betrieb genommen wird und dann auch erst das ILS scharf geschalten wird. Bedingt durch das schlechte Wetter mit den tief hängenden Wolken, wäre ein Sichtanflug viel zu gefährlich gewesen. Wäre das ILS an der Südbahn heut schon in Betrieb gewesen, hätte man die Parrallellandung durchführen können. Die Nordbahn (Runway 07L/25R) hat ebenfalls ein ILS verbaut und dieses ist auch aktiv, somit entschied man sich letztendlich doch gegen die Doppellandung und für die sichere Variante, beide Flugzeuge auf der Nordbahn runterzuholen.