Rewe-Grundstück Warschauer/Revaler Str.

Ma10

Aufsteiger
Heute hat der Tagesspiegel in seinem Checkpoint für Friedrichshain/Kreuzberg die Schließung des Rewe-Marktes an der Revaler Str. Ecke Warschauer Straße in bereits vier Wochen für den 19. Juni angekündigt. Hier wird auf den neuen Rewe an der Revaler Spitze verwiesen. Gleichzeitig wurden aber noch keine Pläne für das große Eckgrundstück in bester Lage präsentiert. Vermutlich werden hier Wohnungen entstehen und vielleicht auch wieder ein Supermarkt, um das Partyvolk rund um die Uhr zu bedient.
 
Ich konnte nur diese Antwort von Bezirksstadtrat Florian Schmidt in der BVV von 01/2022 finden.

2. Wie sieht die Planung für dieses Areal aus?
2019 wurde ein Antrag auf Vorbescheid für das Grundstück gestellt, unter der Adresse Revaler Str. 2. Dieser sah eine sechsgeschossige, rechteckige, den Block füllende Bebauung mit Staffelgeschoss vor. Der rechteckige Innenhof sieht eine eingeschossige Überbauung für den Supermarkt vor. Nach Nordwesten hin wurde mit zwei kammartigen Vorbauten an die Nachbarbebauung angeschlossen. Die Nutzung sah überwiegend Büronutzung vor, Einzelhandel im EG, sowie eine Mischung aus Büro- und Wohnnutzung nach Westen hin, d.h. von der Warschauer Straße abgewandt.
 
Erster Entwurf von Grüntuch Ernst


Der Nachfolgebau des Party-Rewe soll bis 2027 stehen. Der alte Supermarkt stammte übrigens von 1980. Nun sollen drei Gebäude entstehen: Ein Bürohaus an der Ecke zur verkehrsreichen Warschauer Straße und zwei Wohngebäude im ruhigeren, zurückgesetzten Bereich der Revaler Straße. Die etwa 29.000 Quadratmeter Geschossfläche verteilen sich zu 65 Prozent auf Büro, 20 Prozent auf Wohnen und 15 Prozent auf Gewerbe.

In dem Artikel ist von kleinteilien Einzelhandelsflächen die Rede. Allerdings findet sich auf der Visualisierung auch der Name Rewe.

Das Bürogebäude soll in CO2-reduzierter Holzhybrid-Bauweise errichtet werden. Dabei wird auch auf den Einsatz von Recyclingmaterialien gesetzt. Durch die begrünten Außenanlagen und Dachflächen, die auch über ein spezielles Regenwassernutzungskonzept verfügen, soll eine hohe Luftqualität erzielt werden, die positiv auf die Umgebung ausstrahlt und der thermischen Aufheizung der Stadt entgegenwirkt.

(C) Grüntuch Ernst Architekten.jpeg

(C) Grüntuch Ernst Architekten
 
Relativ lange Bauzeit für ein Gebäude in dieser Größe und dafür das der bestehende Flachbau bereits völlig leer gezogen ist. Der Entwurf wirkt ein wenig seltsam - etwas über Durchschnitt aber die Farbgebung verwirrt. Unten beige, aber auch nicht überall sondern vor allem um den Mittelteil über 2 Stockwerke. Danach in einem seltsamen Graugrün. Wird die Fassade aus Betonelementen sein? Das ist wahrscheinlich zu vermuten. Alles in allem ein ziemliches Monster, hätte mir etwas mehr filigranes gewünscht.
 
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2027 ist schon realistisch. Der Abriss wird vermutlich den Rest des Jahres 2023 in Anspruch nehmen. Die Gründungs- und Tiefbauarbeiten dürften sich über das ganze Jahr 2024 und in das Jahr 2025 hineinziehen. Dann hat man für den Hochbau und den Ausbau gut 2 Jahre.
Das ist absolut realistisch bei der auch weiterhin angespannten Material-, Preis- und Arbeitskräftesituation.

Lieber langsamer bauen als gar nicht mehr und angefangene Bauruinen im Stadtbild.
 
Warum setzt man hier keinen Hochpunkt mit Wohnungen ganz oben? Ist doch wieder extremer Flächenverbrauch. Man hätte doch hier an der Ecke 6-7 Etagen raufsetzen und so zusätzlichen Wohnraum schaffen können.
 
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Hätte ich mir hier auch gewünscht, zumal für das Umfeld (RAW Gelände) ohnehin weitere Hochpunkte geplant sind.
Eine weitere vertane Chance viel Wohnraum (Microappartments und Studentenwohnungen) auf bereits erschlossener Fläche in bester Lage zu errichten.
 
Es gibt wohl kein Bebauungsplan für den Block, somit gilt in der Regel, dass sich der Bau an den Nachbarbauten orientieren muss.


Eine deutlich Aufwertung ist es in jedem Fall.
 
Hier noch eine Innenansicht und die Draufsicht des Projektentwicklers HamburgTeam. Da man sich das vermutlich ohne die Begrünung abseits der Beete im Innenhof vorstellen muss, vielleicht etwas kühl. Ansonsten gefällt mir zumindest die Abwechslung durch den Grünton.

© Levin Monsigny Landschaftsarchitekten
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© Grüntuch Ernst Architekten/bloomimages
 
Vom REWE an der Warschauer Straße ist nun kaum noch was zu erkennen. Gut 75% des alten DDR-Kauhallen-Typenbaus sind abgerissen.
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Nun wollen wir hoffen dass die Ecke wie geplant und vor allem schnell entwickelt wird.
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Danke Kubatur für die detaillierten Pläne. Ganz unbemerkt wird ein weiterer Riegel in den Innenhof gestellt. Ich frage mich ernsthaft ob das nicht eine gefährliche Rückkehr zu den dunklen Innenhöfen des Vorkriegszustandes ist? Werden durch diese Enge nicht auch wieder ähnliche Probleme entstehen (Enge, wenig Licht, Minderung der Lebensqualität)?
 
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