Molkenmarkt & Klosterviertel (Bebauungsplan 1-14)

Wieso baut man da wieder so winzige Schukartons hin? :confused:

Das ist die historische Mitte Berlins, hier stand noch vor 70 Jahren die Altstadt bevor man in der DDR alles plattgemacht und diese unmenschliche Betonwüste aus Parkplätzen und einer fetten Straße dorthin gesetzt hat. Gerade hier ist eine für Berlin eher unübliche kleinteilige Bebauung äußerst wünschenswert und auch angebracht, um dem Ort wieder Urbanität zu geben und den Bestand zu respektieren. Hochhäuser und größere Schuhkartons entstehen bereits 100m weiter am Alex.
 
Ich glaub wir hatten das noch nicht hier, aber der Molkenmarkt und das Vorhaben haben nun eine eigene Homepage mit diversen Informationen:

 
Ich glaub wir hatten das noch nicht hier, aber der Molkenmarkt und das Vorhaben haben nun eine eigene Homepage mit diversen Informationen:


Die Seite ist gut. Ich kann mich aber nur wiederholen: Es ist sehr enttäuschend, dass sich die Verantwortlichen aus ideologischen Gründen nicht überwinden können nur im Ansatz über einen architektonisch historischen Bezug an diesem Ort nachzudenken. Dabei gibt es gelungene Beispiele wie in Dresden oder Frankfurt.
 
Die Flachdächer werden kommen und wieder ein Großteil der Architektur-Wettbewerbe von Schweizer Architekten "gewonnen" werden. Da Flachdächer zu Nazizeiten verboten waren, gilt es bei vielen heute noch als verwerflich, rückständig und im Extremfall als "preußisch" (was in dem Zusammenhang als "geht gar nicht" gilt) Satteldächer o.ä. zu planen. Nicht zuletzt kommen dann in Berlin vor allem die zu Wort, die das neue Berliner Schloss als Disneyfassade beschimpfen aber das wiederaufgebaute Bauhaus Gebäude in Dessau verherrlichen. Eben Ideologie.
 
Es bleibt zu befürchten, dass die Häuser langweilige graue Kisten werden, a la Europacity und co., aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Wann wird denn noch einmal mit den Wettbewerben begonnen?
 
Ich denke das wird uns wohl erspart bleiben.
Dafür sind die Außmaße der einzelnen Grundstücke einfach zu klein und das Ziel des Viertels ein ganz anderes.
Hier werden wohl eher Gebäude entstehen, wie wir sie am Schinkelplatz bei der Friedrichswerderschen Kirche sehen. Moderne Interpretationen klassischer Bauten, New Berlin Style und ähnliches. Nach historischem Vorbild wird man nur die städtebauliche Struktur rekonstruieren, wohl aber nicht explizite Gebäude von damals. Europacity-Qualität wird das sicherlich nicht.

Das Emmi Luebeskind Haus entsteht ja gerade dort und ich denke in die Richtung wird es dort gehen.

Bevor es hier aber losgeht vergehen bestimmt noch ein paar Jahre. Zunächst muss die Grunerstraße ja verlegt werden.
Auf der Website spricht man von archäologischen Grabungen, die mehrere Jahren gehen.
 
Mich persönlich würde es ja schon freuen, wenn man die Scheu vor zumindest ansatzweise klassizistischen Ansätzen verlieren würde, Kleinteiligkeit zulassen und möglichst weg von Monotonie hin zu vielen Formen. Das heißt für mich nicht Nikolaiviertel 2.0 aber durchaus den Geist, den die DDR Führung erstaunlicher Weise in den letzten Jahren an diesem Ort entwickelt hatte, spüren.
Eine moderne Interpretation des klassischen respektiert in der Architektur meist nicht das Klassische, da sie dem insgeheim entgegen wirken will. Dann kommt sowas wie am Schinkelplatz raus. Der immer wieder beschworene "Kontrast". Und über den lässt sich herrlich streiten :)
 
Also wenn es so wie am Schinkelplatz und beim Moneo-Haus wird soll es mir sehr recht sein! Wenn dann noch die Nutzung gemischt wird kann das Ganze eigentlich nicht floppen. Vielleicht kann man ja ähnlich wie in Frankfurt am Römer ein paar Häuser in etwas abstrakterer Form wieder erstehen lassen.
 
Klasse Bild und man sieht: Da ist zusätzlich zur Bebauung des Molkemarktes noch mehr drin.

Der Innenhof mit dem Fabrikgebäude schreit förmlich nach einer Nutzung a la Kulturbrauerei oder Hacke'sche Höfe.

Das Viertel könnte abgehen wie eine Rakete :eek:
 
Die "Alte Münze" ist bereits ein Veranstaltungsort für Musik, Events, Kunst und Ähnliches.
Die Location ist aber auch ganz schwer gelegen. Der große, breite Mühlendamm schneidet die Ecke ganz schön ab. Geschäfte und sonstiges Gewerbe gibt es auf der anderen Seite im Nikolaiviertel, aber hier rüber verirrt man sich nicht zum Schlendern.
 
Das mit der Straße wird sich ja voraussichtlich ändern.
Auch eine Überdachung/ein Umbau der Brücke mit Fußgängern im Focus ist mittlerweile angedacht.

Ansonsten: Badaboom!
Das wusste ich nämlich noch gar nicht, dass es schon ein Kulturzentrum IST.... :rolleyes:
Ich hatte es eben schon nach meinem Post herausgefunden aber trotzdem danke für die Info.
 
Da Nikolaiviertel soll jetzt auch umgestaltet und Touristenfreundlicher gemacht werden. Das Bezirksamt Mitte hat dazu wieder ein feines Video veröffentlicht:



Just 4 the record: Für die Humboldt-Forum-in-Schlossfassaden Kritiker: Das Nikolaiviertel ist ca. 30 Jahre alt und eine "DDR Disney-fizierung" erster Klasse, welche unter Denkmalschutz gestellt wurde. Was ist dann erst das Humboldt-Forum-in-Schlossfassade in 30 Jahren? :p
 
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