Europacity, Hochhaus, Standort Heidestraße/Minna-Cauer-Straße/Döberitzer Straße

Ein erstes Volumenmodell wurde heute vorgestellt. Ursprünglich war hier laut Masterplan eine Bebauung auf Traufhöhe angedacht. Da allerdings das 50 Hertz Gebäude höher als ursprünglich geplant wurde, ist das Baukollegium gegenüber einer höheren Bebauung aufgeschlossen.

Die anwesenden Planer hatten als Bebauung eine Hochhausscheibe in 3 verschiedenen Beispielhöhen vorgeschlagen, welche parallel zur Minna-Cauer-Str. gesetzt wurde.: 67m; 100m; 120m. Das Baukollegium sieht hier allerdings kein 100+ Gebäude.
Ergänzt wurde das Hochhaus durch einen schmalen Riegel, gegenüber der Altbauten, an der Döberitzerstr. Screenshots vom Video CA immo.
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(C) CA Immo, Quelle: Öffentlichte Präsentation Baukollegium
 
Ich fände ein Hochhaus +100 Meter gerade an der Stelle für passend. Autos kommend aus dem Tiergartentunnel würde ein metropolisches Stadtbild erwarten und die Kreuzung würde einen kleinen Cluster bilden.
 
Ich habe heute fast die ganze Sitzung objektiv verfolgt und muss sagen dass ich es wirklich absurd finde dass das Baukollegium so viel Macht bei dem ganzen Prozess hat. Ohne Begründung werden hier +100m abgelehnt obwohl nach Lüschers Hochhausleitbild mindestens 120m zulässig wären. Am Ende kommt es dann wohl doch nur auf das subjektive Empfinden und den ideologischen Ansichten des Gremiums an, und die Entwickler scheinen gezwungen dem einfach devot zuzustimmen.
Meiner Meinung nach sollten sich die Aufgaben des Kollegiums nur auf Empfehlungen beschränken und ein Forum zur Diskussion von diversen Entwürfen sein. Die Fassadenänderung des Covivio Turms ist ein positives Beispiel dafür (wobei ich hier auch keine Legitimation sehe mit den Entwürfen der Architekturbüros herumzupfuschen), die strikte Ablehnung von Projekten nach Lust und Laune (siehe auch Signa HH am Zoo) sollte jedoch nicht zulässig sein.
 
Woher nimmt dieses "Baukollegium" eigentlich seine Legitimität, Projekte willkürlich abzulehnen? Mir kam das ganze auch manchmal ein wenig wie Präsentationen aus der Oberstufe vor, vorne sitzt dann die Lehrerin und hebt oder senkt den Daumen ohne wirkliche Diskussion. Einfluss auf die Entscheidung hat man nicht. Ich finde nicht, dass das Gespräche auf Augenhöhe sind. Das ist eher wie "Vorsprechen". Wenn dort 120m zulässig sind, wieso darf das dann nicht dem Bauherren überlassen werden? Wozu dieses Hochhausleitbild, wenn am Ende Frau Lüscher und ihr "Kollegium" alleine teils völlig subjektiv und willkürlich entscheidet?
 
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Woher nimmt dieses "Baukollegium" eigentlich seine Legitimität, Projekte willkürlich abzulehnen? ...

Das ist wohl juristisch auch zweifelhaft. Für mich ist das teilweise Willkür der Protagonisten. Es traut sich allerdings niemand, das Verfahren anzugreifen. Denn ohne politische Unterstützung im Senat und den Bezirken ist wohl kein Projekt durchzusetzen. Die Möglichkeiten der Torpedierung ist zu mannigfaltig.
 
Willkür will ich hier keinem zusprechen und willkürliche Ablehnung schon gar nicht. In dem Fall hier muss ich sagen, dass das Kollegium zum Teil auch gut argumentiert hat und zu (für mich) verständlichen Empfehlungen gekommen ist.

Dass das Gebäude seine Adresse an der Heidestraße als geschlossene Front bilden soll und der Komplex von dort zu erschließen ist sehe ich als genau richtig an. Die offene Bauweise, die hier vorgeschlagen wurde ist doch eher unpassend und der dichte Blockrand von der Heidestraße sollte fortgeführt werden.

Anders als wie von mir im Juni noch erwähnt, sehe ich die 120m an dem Standort doch nicht so recht, das zeigten die Baumassenstudien von Entwicklerseite und die Ansichten von sandtimer ganz gut. Die 100m Variante sah dort mMn am ausgewogensten aus. Vom Tiergarten Tunnel aus gesehen wären die 120m sicherlich ein großstädtischer Anblick. Aber dadurch, dass direkt am Hauptbahnhof ein 110m Hochhaus vorgesehen ist, würde mit einem 120m Hochhaus hier eine Art Schüssel entstehen. Die kleineren HHs Total, 50Hertz und KPMG würden hon zwei höheren Gebäuden flankiert. Und der Anschluss nach Norden zur Heidestraße fehlt fast komplett. 80 bis 100m würden hier mMn für ein besseres Bild sorgen, welches höhentechnisch eher zum Hauptbahnhof hin aufbaut.

Hier allerdings fehlte die Argumentation seitens des Kollegiums komplett und die Höhe wurde nur mit "keine 100m" bestimmt.
 
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Es ist erschreckend mit welcher Beharrlichkeit eine ganze Generation der nachfolgenden die Zukunft "verbaut".
Corona jetzt mal aussen vorgelassen: auch in Zukunft braucht es ausreichend Bürogebäude im urbanen Raum. Der Büro-Leerstand war zuletzt bei dramatischen unter 2%.
Es braucht kurze Wege bei optimaler Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur und kein wie ein Pizzateig in die Fläche ausgewalztes Leben und Arbeiten bei enormen Investitionen in die dafür nötige Infrastruktur.

Schon jetzt tut man sich ja sehr schwer die Infrastruktur entsprechend auszubauen.
Fazit nach 5 Jahren Verkehrswendeankündigungsorgie: 2000 Meter Straßenbahnneubaustrecke die in Adlershof in Bau sind. Das war's, mehr nicht. Das ist das Ergebnis von Leuten die es angeblich immer alles besser wussten und besser können wollten.
Endergebnis ist: die nötige Infrastruktur in der Fläche fehlt, die Leute steigen ins Auto, die Klimaziele werden nicht erreicht.

Ich hoffe doch sehr dass sich hier ideologisch und politisch mittelfristig eine Trendwende abzeichnet.
 
Vermutlich das Areal neben dem Altbau? Hier wurde jedenfalls ein Büroneubau genehmigt (Genehmigungsliste 11/23), mit 6 Geschossen, was dafür spricht. Bitte ggf. eigenes Thema falls nicht passend.

Döberitzer Straße 2 Errichtung eines 6-geschossigen Büro-/ Gewerbegebäudes (Geschossfläche ca. 16.900 m²) mit einem Untergeschoss inkl. Tiefgarage
 
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