Covivio - Hochhaus D3

Verlassen war es schon fast über 2 Stunden bevor es dunkel wurde. Auch heute um 17:00 war da schon längst Feierabend. Zumindest hat man kaum jemanden gesehen. Ich finde interessant (im negativen Kontext), wie viel Zeit man sich in Deutschland bei so vielen Bauprojekten lässt.
 
Ich weiß nicht, was dein pauschaler letzter Satz soll. Als zum Beispiel die Grubenaussteifungen herausgenommen wurden, wurde hier bis in die Nacht gearbeitet.
Ein Dreischichtenbetrieb ist auch eine logistische und organisatorische Frage. Dem Bauherrn hat das eine oder andere niemand vorgeschrieben.
 
Wie man auf dem Foto von @RobertMoses sieht, ist ein Teil der Kellerdecke nun aber betoniert worden. So wie sich das in meinem Post letzte Woche vermutet/angekündigt hatte. Man muss auch bedenken dass man Gebäude mit solcher Höhe und dem daraus resultierenden Gewicht bei unserem Berliner Baugrund nicht einfach ganz schnell in die Höhe bauen kann. Es kommt zu Setzungen und die müssen genau beobachtet werden.
Der Estrel Tower hat sich ja auch mehrere Zentimeter in den Boden abgesenkt, bevor man mit den Nebengebäuden angefangen hat.
Beim EDGE Tower hatte man damals extra die Warschauer Brücke per Injektion in einiger Tiefe stabilisiert um diese Effekte auf einen Milimeterbereich abzumildern.

Und dass man da bei Covivio nun eventuell deshalb etwas behutsamer ist, kann man nachvollziehen. Es ist ja nicht so dass gar kein Baufortschritt zu erkennen ist. Das erste Stück Kellerdecke ist gegossen und links im Bild wird halt gerade die finale Kellerwand zur U2 hin errichtet. Das muss alles 100% dicht sein. Und das dauert eben.
 
Nicht viel Fortschritt und jetzt ist wieder alles dunkel und verlassen. Früher war von 23 Uhr bis 5 Uhr Hochbetrieb
Den Anhang 16298 betrachten
Bild von mir
"Früher" gab's mit hoher Wahrscheinlichkeit wegen der Havarie mit der Baugrube und dem U2-Tunnel sicherlich auch eine Sondergenehmigung für Nachtarbeiten die jetzt nicht mehr notwendig sind (spätestens mit Ausbau der Aussteifungen) und nun alles wieder auf ein "Normalmaß" runtergefahren werden konnte.
 
Nein. Das war vorher keine Sondergenehmigung Nachts sondern der Normalbetrieb. Die Baustellenausfahrt an der Alexanderstraße liegt an einer
der meistbefahrenen Tramstationen. Vom Fernsehturm aus kann man gut beobachten wie die LKWs tagsüber aufgrund der Fußgänger und Straßenbahnen ewig warten müssen. Covivio hat bereits beim Erdaushub und später bei der An- und Ablieferung von Material die Zeit von
0:30 Uhr bis 4:30 Uhr intensiv genutzt (ausgedünnter Nachtfahrplan bei den Straßenbahnen). Es braucht keine Sondergenehmigung, da das
Park Inn Hochhaus nebenan ebenfalls Covivio gehört.
Ich hoffe die Baustelle legt nach Abschluss der Kellerdecke wieder an Geschwindigkeit zu.
 
Es braucht keine Sondergenehmigung, da das
Park Inn Hochhaus nebenan ebenfalls Covivio gehört.
Wann wegen Lärmemissionen in der Nacht Sondergenehmigungen fällig sind, legt ja wohl nicht der Eigentümer eines Nachbargebäudes fest, sondern der Gesetzgeber und die dafür zuständigen Genehmigungsbehörden.
Und dass für den Kellerbau hintereinander gearbeitet wird (auch Nachts) liegt nicht am Nachtfahrplan der Straßenbahn, sondern u.a. auch an der begrenzten Zeit in der ein Bauherr bei so einem Vorhaben in das Grundwasser eingreifen darf. 700 Tage wurden hier beantragt. Um die einzuhalten muss man dann ggf. auch Nachtschichten einlegen.

Dass nun das Arbeitstempo mit Nachtarbeit der Normalzustand sein soll, halte ich daher für ziemlich haarsträubend.
 
Sicher hast Du Recht und ich nicht. Ich bin zwar jede Nacht am Alexanderplatz arbeiten aber Du weißt es natürlich besser
 
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Ist ja schön dass du jede Nacht am Alex bist. Was willst du denn man? Nachtarbeit ist im Baugewerbe nicht der Normalzustand, nicht am MYND, nicht beim EDGE und anderswo. Und jetzt auch nicht mehr beim Covivio Projekt. Wenn Nachts gearbeitet wird und wurde, dann sind das immer Ausnahmen die einen besonderen Grund haben (zum Beispiel den Aufbau einer Grundwasserdichten Kellerwanne in einem bestimmten Zeitraum).
Manchmal ist es innerhalb eines Baukonzerns auch nicht unüblich dass es eine Truppe gibt die nur den Keller hochzieht, weil sie besonders spezialisiert darauf ist. Den eigentlichen Hochbau übernimmt dann eine andere Truppe. Vielleicht hat dieser Wechsel hier jetzt auch stattgefunden. Alles im Bereich der Spekulation. Wenn die Pressesprecherin sagt dass bis Ende des Jahres das Straßenniveau erreicht wird, dann ist da noch Zeit und dann kann man dem auch Glauben schenken. Und die Baustelle macht auch den Eindruck dass genau das erreicht wird.
Also Grund zur Panik gibt es erst dann wenn es danach nicht mehr weiter geht.

Dass Nachtarbeit nicht der Normalzustand ist, kann man schon aus den Tarifverträgen für das Baugewerbe entnehmen. Hier werden dann bei Nachtarbeiten teilweise nämlich üppige Zuschläge fällig.
 
Erdgeschoss in Teilen im kommen...

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Ich war am Montag da. Zur besten Zeit am Nachmittag (ca. 15:30 Uhr) sieht man maximal ein Dutzend Bauarbeiter dort, von denen höchstens 3/4 wirklich produktiv arbeiten. Für so eine große Baustelle und großes Projekt empfinde ich das von der Personaldecke her als relativ wenig. Eilig hat man es hier nicht, das empfand ich schon Anfang des Jahres als merkwürdig, dass die Covivo Sprecherin meinte, man wolle bis Jahresende das Straßenniveau erreichen, was bedeutet hätte, dass man dafür fast 10 Monate braucht, für den Rest der Kellergeschosse, nachdem die Baustelle durch das Absacken des Untergrundes ja lange still stand.
 
Alle Kräne waren im Einsatz, mindestens 20 Bauarbeiter aktiv am werkeln. Ich kann das überhaupt nicht bestätigen.
 
Ich habe mich heute auch vom Fortschritt der Bauarbeiten überzeugt. Es herrschte reges Treiben auf der Baustelle, die 4 Kräne hatte reichlich zu tun.
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Beim genauen hinsehen (linke Kellerwand) ist zu erkennen wie massiv die Kellerdecke wird. Der Abstand zwischen Schaltafel und oberer Kante der Kellerwand beträgt bestimmt ca. 50cm. Zudem werden zahlreiche Stahlbetonträger hergestellt die die Last des Gebäudes aufnehmen und verteilen.
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Hier im vorderen Bereich des Bildes dürfte jedoch zeitnah ein weiteres Stück der Kellerdecke betoniert werden. Also der Zeitplan die Baugrube bis Jahresende zu zu bekommen (das sind bis Weihnachten jetzt noch ca. 8 Wochen) wird nach meiner Einschätzung ziemlich auf den Punkt eingehalten.
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Mal eine Frage. Wieso dauert das acht Wochen? Wenn das das Tempo ist und man sagen würde, danach würde man ungefähr doppelt so schnell vorran kommen, dann wäre man doch in Jahren noch nicht fertig. Ich meine, man ist jetzt nach Wiederaufnahme der Bauarbeiten durch die Unterbrechung nach der Absackung des U-BahnTunnels im 15. Monat seitdem und ist immer noch nicht mit den Tiefbauarbeiten fertig. Bis Jahresende werden es fast 1 1/2 Jahre sein, die man nur seit dem Abbruch der Bauarbeiten daran beschäftigt ist. Wenn die das Tempo nicht massiv intensivieren danach, dann werden die auch in drei Jahren noch nicht fertig sein.

Mich interessiert halt, auch wenn jetzt reges Treiben dort auf der Baustelle herrscht, wieso es trotzdem subjektiv wahrgenommen so schleppend vorran geht.
 
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