Berliner U-Bahn-Netz

Absolut überfällig. Die relativ überschaubaren Verlängerungen in den letzten Jahrzehnten waren zu wenig.
Es braucht solch einen Plan, der über die Legislaturperioden hinweg verfolgt wird.
Die Argumentation von einigen Kritikern, dass man nur auf Tram und Busse setzen sollte, halte ich für fahrlässig. Berlin ist flächenmäßig riesig, schon jetzt braucht man teilweise 1-1,5 von Weißensee nach Steglitz oder andere Verbindung. Da braucht es ÖPNV der auch größere Strecken überwinden kann, wie eben U-Bahnen.
Davon abgesehen bin ich auch für Tramstrecken, aber beides ergänzt sich und sollte nicht in Konkurrenz gesehen werden.
 
Einen interessanten Aspekt brachte Markus Hecht, Professor für Schienenverkehr an der TU Berlin, in einem Interview der rbb- Abendschau zum U-Bahnplan der BVG: U-Bahnen sind im Gegensatz zu Straßenbahn und Bus fahrerlos und automatisiert zu betreiben. Das pasiere schon in vielen asiatischen Städten. Ansonsten hatte der ältere Herr eher ungeordnete Aussagen zu bieten, erwähnte aber auch den hohen Bauenergieaufwand der U-Bahn.
Meiner Meinung nach sollte der ÖPNV saniert und deutlich ausgebaut werden, insbesondere das Rückgrat U(ntergrund)-Bahn. Wie viele Leute werden tagtäglich mit diesem Verkehrsmittel durch die Stadt gefahren, fast ohne Lärm, Gestank, Staub und (Unfall-)Stress für die überirdische Stadt und deren Anwohner.
 
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Das pasiere schon in vielen asiatischen Städten
Auch in anderen europäischen Städten passiert das. London hat mehrere fahrerlose Linien und das relativ neue und sehr moderne netz in Kopenhagen fährt komplett fahrerlos. Das ermöglicht im übrigen einen zuverlässigen, sehr engen und flexiblen Takt. Der Takt kann per Knopfdruck aus einem Büro aus bei Bedarf zum Beispiel von einem 10 Minuten- zu einem 5 Minuten-Takt geändert werden.
 
Nürnberg nicht vergessen. Dort gibt es als erste U-Bahn weltweit ein Mischbetrieb von automatischen U-Bahnen und U-Bahnen mit Fahrer.
 
Ich finde es sehr erstaunlich, dass viele die U-Bahn Diskussion so kalt lässt und überhaupt nur dagegengehalten wird.

Hier ein guter Artikel mit TU Professor Markus Hecht, der sich mal den positiven Aspekten stellt und den U-Bahn Ausbau wirklich fachlich kritisiert und Perspektiven gibt (Nachhaltigkeit vom Kleinprofil-Ausbau?, Hochbahnen in Holzkonstruktion, …)

Berliner Zeitung
 
Auch wenn einem die Planung als utopisch erscheinen Mag, muss für Berlin endlich mal ein zukunftsfähiges Nahverkehrskonzept her, welches Leistungsfähig genug ist um die Probleme der Zukunft zu bewältigen. Die da wären: Klimawandel und die Einhaltung der Klimaziele, steigender Mehrbedarf durch Zuzug und Wachstum, allgemeine Transformation weg vom Auto zum ÖPNV, steigende Personalkosten bei gleichzeitigem Fachkräftemangel wegen des Demographischen Wandels.

Einige in der Öffentlichkeit Vertretenen haben ja reflexartig wieder damit argumentiert dass die Kosten für die U-Bahn ja so viel höher wären gegenüber dem Ausbau der Straßenbahn. Das ist richtig. Richtig ist aber auch dass der Ausbau des Straßenbahnnetzes teuerer wäre als der Ausbau eines Busnetzes und so weiter, das kann man runter brechen bis zum absoluten Stillstand.

Die oben genannten Probleme löst die Straßenbahn in Berlin allein jedenfalls nicht.
Es kann nur ein Konzept mit der Verzahnung und Vernetzung aller in Berlin vorhandener und auszubauender Verkehrsmittel geben.
Es bringt überhaupt nichts die Verkehrsmittel wie in diversen Vorgängersenaten gegeneinander auszuspielen.

Verkehrspolitik muss endlich über den Berliner S-Bahn-Ring hinaus gedacht und gemacht werden. Stadtteile und Kieze müssen endlich wie eigenständige Städte betrachtet und die individuellen Nahverkehrsbedürfnisse erfasst, ausgearbeitet und umgesetzt werden. Schwachsinn wie die Einführung eines Rufbusses auf einem riesigen Gebiet von Ostkreuz bis an die Stadtgrenze nach Mahlsdorf, das muss aufhören. Die Millionen hätte man in eine neue Buslinie am Stadtrand investieren können.

Kurzum: In den Bezirken Ärmel hoch, ran an die Schreibtische und Computer, Ideen und Anregungen sammeln und loslegen.
 
Auf der heutigen der Sitzung des Senats wurde die Verlängerung der U3 beschlossen.
Die Grundlage dieser Entscjheidung war die Vorlage der Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Manja Schreiner.
Die BVG wird nun mit der Fortführung der Planungsleistungen und der anschließenden Bauausführung beauftragt.

Die U3 soll um eine Station von der Station "Krumme Lanke" bsi zum "Mexikoplatz" verlängert werden und dadurch direkte Umstiege zwischen U - und S-Bahn möglich werden.

Die Inbetriebnahme ist für 2030 oder 2031 geplant. Die Kosten für das Vorhaben beziffert Manja Schreiner auf aktuell 103 Millionen Euro. Der Bund übernimmt davon drei Viertel der Kosten. Der Rest entfällt auf das Land Berlin.
Q: PM
 
Der Senat hat gestern den Weiterbau der U3 von Krumme Lanke zum S-Bahnhof Mexikoplatz beschlossen. Derzeit werden die Kosten auf 103 Millionen geschätzt. Die Nutzen-Kosten-Rechnung fiel jedoch positiv aus. Der Bund übernimmt damit 75% der Kosten.

Konkret wird die U3 um 800 Meter auf der Argentinischen Allee verlängert. Der neue U-Bahnhof am Mexikoplatz wird dabei so unter die Erde gelegt, dass ein potenzieller Weiterbau in Richtung Kleinmachnow ermöglicht wird. Da ein Teil des Tunnels bereits existiert, wird der eigentliche Tunnelneubau mit 700 Meter etwas geringer ausfallen.

Die Bauarbeiten sollen 2026 beginnen und 2030/1 enden, wobei solche Zahlen in der Regel wenig aussagekräftig sind und man schon bei einer Inbetriebnahme vor 2040 von einem Erfolgserlebnis sprechen könnte.
 
Die BVG Projekt GmbH hat hier erste konzeptionelle Visualisierungen zur architektonischen Gestaltung des künftigen U-Bahnhofs Mexikoplatz veröffentlicht - zwei Seitenbahnsteige, eine Verteilerebene mit verglaster Galerie (ähnlich wie U-Bhf Rotes Rathaus), farbenfrohe, abstrakte „X“-Stützen mit Farbabstufung und Textur zwischen den Gleisen, glasierte Keramikfliesen an den Wänden sowie überdachte Ausgänge mit Dachbegrünung sind die zentralen Gestaltungselemente.

IMG_2388.jpeg

(c) BVG Projekt GmbH
 
Auf der Webseite der BVG Projekt GmbH gibt es einen spannenden Film mit einigen Fakten und Hintergründen dazu.

https://bvg-projekt.de/projekte/ers...spreeunterquerung-berlin-mitte-bim-pilot-1-0/

Vor einigen Jahren hatte ich mal das Vergnügen den Waisentunnel besichtigen zu können. Im Verlauf der Littenstraße ist er zweigleisig dimensioniert. Eine Gleisseite ist jedoch teilweise mit Luftschutzräumen zugebaut in denen noch Originalutensilien (Waschbecken, Toiletten usw.) oder auch Schilder und Beschriftungen aus den Bombennächten zu finden sind. Ziemlich unheimlich.
 
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