Alexander A Tower [150m]

Auf der Webcam ist zu sehen, dass ein einsamer Handwerker die Baustellenabsicherungen noch mal "verfeinert". Was ich nicht ganz einordnen kann ist, dass das Ganze unten abgedichtet ist. Soll das vor Wassereinbruch schützen oder kann das bauliche Gründe haben?
 
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Ja, die Öffnungen werden gegen Witterungs- und Wassereinbruch abgedichtet/versiegelt.
Was da an Holzmaterial angeliefert rum liegt, sieht es so aus als würden alle Bodenöffnungen auch noch eingehaust.

Damit dürfte klar sein, dass das Projekt vorerst für längere Zeit nicht fortgeführt wird.

Mit der Covivio-Panne haben wir jetzt zwei brach liegende Hochhausprojekte. Wenn das Benko-Unternehmen am Kaufhof auch noch weiter in finanzielle Schieflage gerät, dann sind alle 3 Hochhausprojekte am Alex quasi vorerst gescheitert.
 
Danke für die Einordnung. Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass sich einige im Senat schon die Hände reiben (gab ja genug Gegner) und schon von einem "Ort der kulturellen Begegnung" schwärmen. So nach dem Motto "Diversity Underground - Enjoy Berlin's Lifestyle on 4 floors" Einen ollen Mietcontainer als Einlass oben drauf und fertig ist das Ding. (bitte als Spaß in der Verzweiflung verstehen)
 
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Ja, große politische Unterstützung, geschweige denn Begeisterung, hat es für Hochhausprojekte von Seiten der letzten Senate eher selten gegeben.
Etwas Wohlwollen ist gerade vom aktuellen Bausenator zu vernehmen, so jedenfalls beim EDGE Tower Richtfest vor einigen Wochen, aber das ist in dieser Senatkonstellation mit Vorsicht zu genießen. Die Mehrheit der SPD ist so fragil, da tritt man den anderen lieber nicht auf die Füße, so der Eindruck.
Für das aktuelle Scheitern würde ich jetzt aber nicht den Senat verantwortlich machen. Es ist viel mehr die logische Konsequenz aus den Ereignissen der letzten Jahre und Monate (Corona, Materialfluss, Arbeitskräftemangel, Inflation, Zinsen, Krieg). Das ist für Investorenprojekte das pure Gift.

Der Alex wird mit diesen angefangenen Baustellen leider ein Unort bleiben.
 
Hallo Forum,
meiner Meinung nach fände ich es nicht schlimm wenn der Alexander Tower nicht gebaut werden würde. Obwohl mir die Architektur gefällt und ich die Entwicklung begrüße, fände ich es wirklich katastrophal, wenn der Turm die Stadt- und Sichtachse der Karl Marx Allee, welche auf den Fernsehturm zentriert ist, ruiniert indem er direkt ''vor'' den Fernsehturm gestellt wird.

Man muss ja nur an andere Großstädte denken die Sichtachsen schützen oder Hochhäuser um ihre ikonischen Wahrzeichen verboten haben.
Ich für meinen Teil werde mir noch Andenkenfotos sichern ohne Hochhaus. ;)

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Weitere Diskussionen zu diesem Thema sind bereits in anderen Foren natürlich schon vorhanden.
Deutsches Architektur Forum
 
Bei jedem Bauwerk über Erdgeschoss werden Sichtachsen verstellt. Diese Sichtachsen-Diskussion kann man aus Perspektiven von hunderten Straßen aus führen und führt am Ende zum Ergebnis, dass man eigentlich gar nichts mehr bauen darf.
Der Fernsehturm muss meiner Ansicht nach nicht aus allen Perspektiven voll sichtbar sein, auch nicht von jeder Hauptverkehrsstraße aus.
Die Stadtkrone mit Hochhäusern wurde beschlossen und jedem sollte klar sein, dass damit auch Sichtachsen sich verändern werden. Ja, der Fernsehturm ist dann eben nicht mehr die alleinige Dominante und das ist auch gut so aus meiner Sicht.
 
@2099 Ich verstehe Deinen Punkt und er wurde ja in diversen Foren schon einige Male kritisch angesprochen.

Die freie Sichtachse von der Karl-Marx-Allee auf den solitären Fernsehturm zusammen mit den beiden Turmgebäuden des Frankfurter Tors war immer eine ikonische. Und das wichtige Sichtachsen zu den Grundsätzen des Städtebaus gehören ist in vielen Städten Gang und Gebe. In London zum Beispiel gibt es Sichtachsen und Korridore, die schlichtweg nicht bebaut werden dürfen (siehe hier). Das führte dort hin und wieder zu interessanten Gebäudeformen auf Grundstücken, die sich entlang dieser Korridore befanden und hoch hinaus wollten.

Der Monarch wird sich leider aus der Karl-Marx Sichtachse als Solitär direkt vor den Fernsehturm drängen.
Dabei entsteht für die Blickachse auch keine sonderlich ansprechende Ensemblewirkung, da er sich exakt und ziemlich plump davorschiebt.

@BerlinerBauleiter Dass sich das Verstellen diverser Sichtachsen im Laufe der Zeit nicht gänzlich verhindern lässt ist korrekt und dadurch enstehen auch neue Perspektiven, die die Stadt zukünftig ausmachen.
Doch wird eine der wichtigsten und bekanntesten Sichtachsen auf den Fernsehturm hier mit dem Monarch und der fehlenden Ensemblewirkung durchaus ruiniert, da gebe ich 2099 Recht.
 
Ich bin da eher bei @BerlinerBauleiter. Zumal diese Grafiken unbedingt wollen, dass der Tower genau davor steht. Würde man an dem Punkt stehen und 5 Meter nach rechts gehen, ist der Blick wieder frei auf den Fernsehturm. Will sagen, wenn man es nicht will dann findet man immer etwas dagegen und vergleiche mit anderen Städten hinken nun mal. Berlin ist Berlin und hat völlig andere Strukturen und Achsen. In London oder Paris gibt es einfach bestehende historisch bedeutende Achsen, die am Alexanderplatz spätestens in der DDR-Zeit verstellt oder verstümmelt wurden. Ausnahme ist zwar die Frankfurter Allee, die eben als sozialistische Prachtstraße diese Achse noch beibehalten hat. Aber das als Grund zu nehmen bzw. gar als "ikonisch" zu bezeichnen ist in meinen Augen übertrieben. Ist vielleicht für den einen oder anderen Hobbyfotografen ärgerlich, dass er vom Mittelstreifen der Frankfurter Allee bei Sonnenuntergang nicht das gewohnte Bild schießen kann aber u.a. deswegen den so wichtigen Hochhausbau am Alex zumindest so in der geplanten Form nicht zu wollen, erscheint mir unpassend. Dem Normal-Berliner wirds nicht stören. Wo sollen außerdem die Gebäude denn sonst hin? Die Möglichkeiten bzw. der Bebauungsplan sind nun mal so, wenn man (echte) Hochhäuser bauen will.
 
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Sehe ich auch so. Städtebaulich und vor allem Sozialpolitisch- und Ökonomisch hat der Fernsehturm keinerlei Bedeutung. Vielleicht etwas Liebhaberei oder Ostalgie, ansonsten ist er eine Aussichtsplattform, der Rest vom Gebäude hat NULL Funktion.
Jedes andere echte Hochhaus mit Aussichtsplattform in dieser Höhe hätte einen größeren Wert und eine größere Bedeutung für die Stadt als dieser Fernsehturm.

Von daher halte ich es auch als sehr ungleich die vermeintliche Sichtachsen Ästhetik über den Nutzen von anderen Gebäuden zu stellen die im Umfeld entstehen. Sie haben alle einzeln schon einen höheren Wert und Nutzen als dieser Turm.
Es kann und darf deshalb nicht sein, dass dieser Turm nun aus vermeintlich und wiederholt herbeigeredeten ästhetischen Gründen der gesamten und dringend notwendigen Stadtentwicklung in der Innenstadt geradezu im Wege steht.
 
Man kann ja zu dem Bauprojekt und der konkreten Sichtachse stehen wie man will, insbesondere kann man den Fernsehturm und DDR-Visionen als (heutzutage) städtebaulich wenig relevant erachten. Ich persönlich bin auch eher emotionslos bezüglich der Sichtbarkeit des Turmes in voller Pracht. Soweit ist das auch überzeugend und nachvollziehbar.

Aber ich finde es nicht überzeugend den sauber argumentierten Hinweis auf eine konkrete Sichtachse ins Abstrakte zu ziehen und jeglichen Sichtachsen von vorneherein die Legitimiät abzusprechen.
Die Gesetze der Physik und der konkrete Stadtraum lassen sich mit lakonischen Verweisen auf "5m weiter zur Seite gehen" wohl auch nicht aushebeln.
 
Ich bin am Wochenende die Schönhauser Allee und die Brunnenstraße ins Zentrum gefahren, wo man teilweise auch den Fernsehturm direkt vor Augen hat. Auch die A113 stadteinwärts teilweise. Es gibt so viele Sichtachsen auf den Fernsehturm, die ggf. teilweise verstellt werden. Jetzt hat man sich eine herausgesucht, wo dieses Projekt hier eben im Weg steht. Ja @F.zuTonne , ich akzeptiere und verstehe das Argument, dennoch halte ich es für relativ schwach, da es so viele Sichtachsen auf den Fernsehturm gibt. Er wird in der Zukunft nicht mehr völlig als Solitär stehen und eine "Stadtkrone" von kleineren Hochhäusern ihn umgeben.
Ich halte es für völlig verkraftbar, dass er, etwas überspitzt gesagt, nicht mehr der allheilige Kirchenturm der DDR-Hauptstadt ist.
 
Wenn man in Betracht zieht, welchen Wahrzeichencharakter der Fernsehturm für die heute wiedervereinigte Hauptstadt des Landes hat, finde ich es reichlich vernachlässigbar, welches System den mal erbaut hat. Außer natürlich, jemand verfolgt solche Ambitionen wie mit dem Palast der Republik, davon will ich aber mal nicht ausgehen. Und diese Wiedererkennungsfunktion übersteigt meines Erachtens eine etwaige schwache ökonomische Nutzung bei weitem. Zig Firmen haben den im Logo und neben dem Brandenburger Tor wüsste ich nicht, welches Symbol mehr für die Stadt steht. Ich kann die Sichtachsenargumente daher ganz gut nachvollziehen.
 
Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber Deine Aussage ist doch recht unbedarft. Du kannst doch einen TV Turm also ein rein technisches Bauwerk, nicht mit dem PdR vergleichen, das die Volkskammer, also das Parlament der DDR, das kein Parlament war, beinhaltet, hat und ansonsten wie kaum ein anderes Gebäude mit diesen Staat identifiziert wurde. Zudem wurde es auf dem Grund gebaut, wo das frühere Schloss der Hohenzollern gesprengt wurde, also an einem mehr als symbolischen Ort.
Und ich weiß auch nicht was du unter Ambitionen verstehst, aber abreißen will den niemand. Aber er ist auch nicht der heilige Gral, wie von manchen dargestellt. Die Sichtachsendiskussion wird von vielen missbraucht, um jegliche Neubebauung zu verhindern.
 
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