Berliner U-Bahn-Netz

Ich bin ein großer Befürworter des umfangreichen Ausbaus des Straßenbahnetzes, gerade auch im Westen der Stadt. Allerdings muss man in Bezug auf manche Verkehrsrelationen auch wieder über eine Erweiterung des U-Bahnnetzes nachdenken.
 
Der Tramausbau ist sicherlich hilfreich für kürzere Strecken und nicht so kostenintensiv. Gleichzeitig beeinträchtigt er halt auch andere Verkehrsteilnehmer. Berlin braucht aber auch schnelle Strecken für größere Distanzen. Vielleicht könnte die U9 eines Tages von Pankow sogar weiter Richtung Osten erweitert werden. Die U9 ist schon heute eine sehr wichtige Südwest - Nordost Strecke.
 
Finde ich eine gute Idee. Wobei es natürlich schade ist, dass auf dem Abschnitt Wittenbergplatz-Uhlandstraße der Takt auf 10 Minuten reduziert wird. Dieser Teil wird vor allem von Touristen gerne genutzt. Langfristig fände ich eine Verlängerung der U1 bis mindestens Adenauerplatz vernünftig.
 
Es gibt wieder einmal Überlegungen zum Ausbau des U-Bahn-Netzes. Diesmal von der IHK. Dabei geht es prinzipiell um das Verkehrsmittel U-Bahn, welches deutlich leistungsfähiger als z.B. die Strassenbahn sei, auch wenn die Kosten höher seien.
Hamburg baue bis 2035 50 km neue U- und S-Bahnstrecke.

Quelle:
 
Naja, ich muss noch mal was loswerden: eine große Stadt muss den Mut zu vorausschauenden und auch teuren Infrastrukturmaßnahmen haben. Berlin hat 150 km U-Bahn-Netz, Madrid mittlerweile fast 300 km... (jaja, Berlin hat noch zusätzlich die S-Bahn, aber Madrid baut gleichzeitig mit den neuen Wohnvierteln einen massentauglichen ÖPNV aus.)
Zur Berliner Gründerzeit um 1900 gab es vor den Häusern oft schon Strassen, öffentliche Plätze und Parks und die privaten Bauherren wussten, wo sie dann ihre Häuser bauen würden. Mit z.B. einer Verlängerung der U7 könnte man in diesem Bereich verlässliche Vorgaben für die Ansiedlung von Büros und Wohnung schaffen und die Stadt damit auch in ihrer Ausdehnung und Struktur gestalten. In Schönefeld ist ja auch schon einiges in Planung. Ich habe das Gefühl, wir rennen den Realitäten hinterher, statt jetzt zu gestalten.
 
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Heute gibt es einen Artikel in der Berliner Morgenpost (leider hinter der Bezahlschranke) über ein internes Papier von der BVG an die höchstwahrscheinlich zukünftige Berliner Koalition über den Ausbau der U-Bahnlinien in Berlin. Das erinnert ein wenig an den 200-km-Plan, den es schon seit 70 Jahren gibt. Wobei ich finde, dass der neue Plan deutlich mutiger ist. Mit dem U-Bahnring ja sogar komplett neue Linien beinhaltet. Natürlich ist davon auszugehen, dass das alles noch zusammengestutzt wird. Aber die Idee von den Verlängerungen vor allem im Berliner Osten und generell in fast alle Berliner Außenbezirke ist schon spannend und, wie ich finde, absolute notwendig.
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Foto: BMO
 
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Viele spannende Ideen dabei. (1) Manches was auf der Hand liegt, (2) anderes wiederum was eigentlich notwendig wäre und bisher aber nur in meinen Gedanken existierte (spannend das auch andere diese Idee hatten) (3) aber auch manches dabei was sehr revolutionär wirkt und fast utopisch erscheint.
Was ich wichtig fände, ist auch darüber zu diskutieren, WIE denn diese zusätzlichen Strecken genau in der Praxis aussehen sollen. Bisher ist die Ubahn häufig nur wenige Zentimeter unter der Straße. Ich halte das nicht für eine sonderlich gute Lösung
  1. Lärm und Vibration auf Straßenniveau bzw auch in den angrenzenden Gebäuden
  2. Mitunter keine Straßenbäume möglich
  3. meines Erachtens nach wird es sehr heiß und stickig im Sommer
Ich würde eher dafür plädieren die Strecken dann deutlich weiter unter die Erde zu bauen.

So oder so sollte man sich im Klaren seien, dass die unfassbar teuer werden würde und Berlin über Jahrzehnte hinweg eine noch viel größere Baustelle sein würde als jetzt schon.
 
Viele spannende Ideen dabei. (1) Manches was auf der Hand liegt, (2) anderes wiederum was eigentlich notwendig wäre und bisher aber nur in meinen Gedanken existierte (spannend das auch andere diese Idee hatten) (3) aber auch manches dabei was sehr revolutionär wirkt und fast utopisch erscheint.
Was ich wichtig fände, ist auch darüber zu diskutieren, WIE denn diese zusätzlichen Strecken genau in der Praxis aussehen sollen. Bisher ist die Ubahn häufig nur wenige Zentimeter unter der Straße. Ich halte das nicht für eine sonderlich gute Lösung
  1. Lärm und Vibration auf Straßenniveau bzw auch in den angrenzenden Gebäuden
  2. Mitunter keine Straßenbäume möglich
  3. meines Erachtens nach wird es sehr heiß und stickig im Sommer
Ich würde eher dafür plädieren die Strecken dann deutlich weiter unter die Erde zu bauen.

So oder so sollte man sich im Klaren seien, dass die unfassbar teuer werden würde und Berlin über Jahrzehnte hinweg eine noch viel größere Baustelle sein würde als jetzt schon.
Der Baugrund in Berlin lässt in der Regel eine so tiefe Führung der Tunnel nicht zu. Dazu ist das Berliner Urstromtal zu sandig bzw. zu morastig.
Es hat Gründe warum der Großteil der Berliner U-Bahnstrecken so relativ dicht an der Oberfläche sind.
 
eine so tiefe Führung der Tunnel nicht zu
Die U5 Unter den Linden, Brandenburger Tor und Museumsinsel ist ziemlich tief unter der Erde, auch die U9 fährt tiefer als andere Linien.
Gehen tut das schon, teurer ist es vermutlich deutlich.

Aber wir müssen halt auch an die Zeiten denken, in denen sich dann das Klima deutlich gewandelt hat. Deutlich mehr extreme Hitzetage. Dafür braucht es ein Konzept. Nützt nichts wenn man viele tolle U-Bahn-Linien hat, im Hochsommer aber alle lieber Auto fahren.
 
Nanu, dabei ist der alte Senat doch noch im Amt... Man könnte meinen, da hat die BVG lange an Sachen gearbeitet, die sie dann bei einem Regierungswechsel aus der Schublade holen kann. Gefällt mir, sicher ein ambitionierter Plan, der so nicht umgesetzt werden wird, aber das ist ja auch erstmal nur eine Diskussionsgrundlage. Und abgesehen von der U0 ist da auch nichts wirklich neues bei, überwiegend (überfällige) Streckenverlängerungen, und die U3 und U4 scheinen die alten Planungen der U10 und 11 aufzugreifen. Bei der U0 fällt mir auf, dass sie im Osten im Wesentlichen den Verlauf der M17 abdeckt, wofür es m.E. wenig Bedarf gibt, da die Tram dort bereits in einem dichten Takt auf eigenem Gleisbett fährt. Hier könnte man ggf. über ein Zwittermodell wie die berüchtigte Hanunderground in Hannover nachdenken, also eine Tram, die in dichter bebauten Bereichen im Tunnel mit größeren Stationsabständen fährt. Freut mich jedenfalls, dass die Diskussion damit endlich eröffnet zu sein scheint. Wenn wir die Leute in den ÖPNV kriegen wollen, wenn die Verkehrswende gelingen soll, müssen wir beim Rückgrat des Nahverkehrs, also S,- U- und Regio, einfach größer denken. Wenn wir zumindest in eine Langfristplanung kämen, bei der im Schnitt jedes Jahr nur eine Station eröffnet wird, wäre ja schon allerhand gewonnen, und das wäre keineswegs überambitioniert und unbezahlbar.
 
Sehe ich ähnlich.
Niemand behauptet ja das man diesen Plan jetzt 1 zu 1 umsetzen sollte. Wahrscheinlich würde das auch bei der BVG niemand behaupten. Meiner Meinung nach ist es aber sehr wohl realistisch Teile dieses Plans umzusetzen. Und vor allem: Einfach mal anfangen!
Stattdessen kommt von vielen Seiten jetzt der typische Aufschrei und spöttische Kommentare a la 'ob das denn ein Scherz sei und wen man denn damit verarschen will'.
 
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